Vom unglücklichen Engel. Eine besinnliche Geschichte für den 2. Weihnachtsfeiertag.
Ich wünsche Euch damit viel Freude & einen wunderschönen Tag!
„Es war einmal ein Engel, der hatte schon so vielen Menschen geholfen, aber selber war er manchmal sehr unglücklich. Er fühlte sich so klein und wertlos und dachte viel darüber nach, was ihn wertvoller machen könnte. Die Menschen sagten ihm „Kauf Dir etwas Schönes, dann fühlst Du Dich besser.“
Und so kaufte sich der Engel zunächst ein neues strahlend weißes Engelsgewand.
Erst fühlte sich der Engel damit ganz toll und alle anderen Engel bewunderten ihn. Nach einiger Zeit fand er sein neues Gewand aber nicht mehr interessant genug und so kaufte er sich golden glitzernden Sternenstaub. Den streute er auf sein Gewand und seine Flügel. Alle anderen Engel waren geblendet von seiner Schönheit.
Doch schon wenig später fand der Engel sich wieder langweilig. Er dachte darüber nach was ihn noch schöner machen könnte und so kaufte er sich von seinem ganzen restlichen Geld eine große weiße Wolke, die so weich war wie Samt. Ein Sonnenstrahl fiel auf die Wolke, so dass sie hell leuchtete. Der Engel war begeistert, legte sich auf die Wolke und ließ sich treiben.
Es dauerte nicht lange, da hatte der Engel wieder dieses schreckliche Gefühl so wertlos zu sein, trotz allem was er besaß und der Bewunderung aller anderen Engel. Da musste er ganz furchtbar weinen, weil er nicht mehr wusste, was er noch tun konnte. Er dachte sich: „ Ich stehe nie mehr auf! Es hilft alles nichts. Soll die Welt nur ohne mich auskommen. Das hat sie nun davon, dass sie mir nichts bieten kann, an dem ich länger Freude habe!“
Am ersten Tag war der Engel so traurig und wütend, dass er sich von allen anderen Engeln zurückzog und nicht mehr mit ihnen reden wollte.
Am zweiten Tag schaute der Engel in die endlose blaue Weite des Himmels und fühlte sich leer und tot.
Am dritten Tag fühlte er einen Sonnenstrahl auf seinem Gesicht. Da dachte er einen Moment: “Wie warm sich der Sonnenstrahl anfühlt!“ Aber dann fragte er sich gleich: „Was soll ich mit einem Sonnenstrahl? Er wird mir auch nicht weiterhelfen!“
Am vierten Tag kam der Sonnenstrahl wieder. Der Engel dachte sich: “Eigentlich ist der Sonnenstrahl das Beste, was ich im Moment habe und wenn er mir auch nicht helfen kann, so kann ich mich doch ein wenig an ihm wärmen!“
Am fünften Tag dachte der Engel schon gleich am Morgen an den Sonnenstrahl und stellte sich vor, wie schön es wäre, wenn er wieder kommen würde. Dabei wurde ihm warm ums Herz und er spürte, wie sich alles anders anfühlte bei dem Gedanken an den Sonnenstrahl.
Als der Sonnenstrahl dann wirklich kam, war der Engel so aufgeregt, dass er gar nicht wusste, ob er sich erst seine Füße oder seine Hände oder seinen Kopf wärmen lassen sollte.
Von da an war jeder Tag nur noch auf den Sonnenstrahl ausgerichtet. Der Engel dachte schon am Morgen daran, wie der Sonnenstrahl ihn bald wieder wärmen würde. Er ließ sich immer tiefer in die Vorstellung der Wärme fallen und merkte, wie sich seine Lustlosigkeit in Erwartung verwandelte und wie seine Traurigkeit und seine Angst an ihm vorüberzogen, ihn aber nicht mehr so tief erreichten wie früher.
Er fing an, wieder auf seiner Wolke hin und her zu gehen und dachte, wie schön es doch war, sich an etwas so freuen zu können. Der Sonnenstrahl durchströmte mehr und mehr seinen ganzen Körper. Die Energie des Lichts verteilte sich in ihm und der Engel bekam wieder neue Kraft. Er schwang seine Flügel und flog zu den anderen Engeln, um ihnen von dem Sonnenstrahl zu erzählen. Auf dem Weg dorthin trafen ihn unzählige Sonnenstrahlen und er wunderte sich, dass er sie früher nie so wahrgenommen hatte.
Der blaue Himmel war nicht mehr leer wie früher, sondern ein Meer des Lichts. Auf einmal fühlte sich der Engel wie im Himmel und nichts konnte ihm mehr die Hoffnung nehmen, wusste er doch nun um die Kraft der inneren Wärme, die es vermochte alles wundersam zu verwandeln.“
Quelle: Andrea Schober
Was fällt Dir zur Geschichte ein? Was ist Dein Sonnenstrahl?
Freu mich auf Deine Gedanken und Erfahrungen im Kommentar!
Dieser Artikel wurde im Dezember 2024 frisch aufbereitet.
Gerade wollte ich schreiben, wie wir uns beim Spaziergang durch den Wald an jedem Sonnenstrahl erfreut haben, der durch die Bäume schien, nachdem wir zuvor an der Stangenpyramide in Dreieich die volle Sonne genossen haben. Da lese ich den Kommentar von Andreas, denke „schau an, noch ein Andreas“, lese weiter und erkenne meinen mind. 2 Jahre alten Kommentar wieder. Zählt der bei der Euro-Zählung auch mit? An die Geschichte kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern.
Ich bin sicher, ich werde die Anzahl der Kommentare aufrunden, dann kann ich die Kommentare zu den Geschichten gerne mitzählen 🙂
Die Reaktion auf das völlig unerwartete Geschenk von mir an eine Mitspielerin unseres Posaunenchores war ein ganzes Bündel Sonnenstrahlen auf einmal. Es waren nur 6 Wäscheklammern, die in ihrem Posaunenkoffer am Volkstrauertag fehlten, um die Noten befestigen zu können, aber dass ich mich daran erinnerte und die 6 Klammern zu einem Stern gebastelt habe, hat eine enorme Freude in ihr ausgelöst, so dass ich von ihrem Strahlen förmlich geblendet war.
Eine tolle Geschichte. Sie wärmt richtig. Und zeigt, was doch wirklich wichtig ist im Leben. Kein strahlend weißes Gewand, kein Glitzerstaub, keine samtweiche Wolke, sondern ein einfacher Sonnenstrahl, den es nirgendwo zu kaufen gibt. Ich habe mir deshalb gleich einen im Universum bestellt, und wenn er Morgen nicht geliefert werden sollte, so doch sicher Übermorgen.
Für mich ist mein Mann mein Sonnenstrahl… An manchen Tagen, wie heute morgen, muss ich mich selbst daran erinnern, dass es so ist. Aber ja, so ist es 🙂
Du tust mir so gut, sagte heute eine Freundin zu mir. Das war mein Sonnenstrahl heute 🙂
Heute habe ich in einer kleinen Dorfkirche die erste Bachkantate „Jauchzet frohlocket“ (Weihnachtsoratorium) in einem kleinen Projektchor-und Orchester mitgesungen. Das war wunderbar und erfüllend. Und ich habe einiges Selbstgemachtes an gute Freunde verschenkt. Das macht mir eine Riesenfreude. Jetzt kann Weihnachten kommen mit Familie, meiner Mutter, meine Schwester mit Familie kommen auch noch und es kehrt Ruhe ein.
Ich wünsche allen Frohe Weihnachten mit vielen Sonnenstrahlen
Für mich ist Musik ein Sonenstrahl, hab mir für eine Party eine 4 Stunden Mischung zusammengestellt, diesen höre ich mit zufälliger Wiedergabe an, das tut mir gut.
Beide Hände nebeneinander mit den Fingerspitzen leicht zueinander gerichtet auf den Unterbauch legen und entspannen. Dann vielleicht noch schöne Musik anhören und es wird warm.
Ich hab gestern von einem lieben Freund eine selbstgemachte Bienenwachskerze geschenkt bekommen. Die wird mein Sonnenstrahl sein und mich begleiten und innerlich wärmen, wenn ich es brauche.
Eine schöne Geschichte und gut nachvollziehbar – ein Sonnenstrahl kann tatsächlich den Moment erhellen, eine Situation zumindest ein Stück erleichtern, Tränen trocknen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern, die Seele wärmen und vieles mehr.
Wie wunderbar Menschen um sich zu haben, die das ebenfalls schaffen oder auch selbst der Sonnenstrahl für Andere sein zu dürfen.
Einen sonnigen 4. Advent und besinnliche Weihnachtstage!
Sonnenauf- und untergänge, die ich im Alltag beim Pendeln entdecke; wenn es mein Lieblingsgericht gibt, überraschende Begegnungen, schöne Bücher und vor allem Musik.
Ich wünsche einen schönen 4.Advent mit vielen „Sonnenstrahlen“
Gospelmusik! Und wenn ich diese in einem Chor oder Workshop selbst singen darf!
Gestern war ich auf der Geburtstagsfeier meiner Freundin in Bayern, jetzt fahre ich nsch Norddeutschland zur Weihnachtsfeier bei meinen Eltern. Diese Menschen sind Sonnenstrahlen für mich.
Und es gibt noch das Räuchern. Je nach Stimmung oder Bedürfnis Kräuter verwenden oder auch mal Weihrauch. Es gibt da so viel zu entdecken und macht mir viel Freude.
gestern rief eine Freundin an, die ich seit 30 Jahren nicht mehr gesehen und seit ca. 15 Jahren nicht mehr gesprochen habe. Ein schöner Sonnenstrahl bei Nieselwetter draußen.