Das Problem ist echt kompliziert!

Die Lösung zu finden, das wird dauern…

Warum sind wir so oft der Meinung, dass die Lösung mindestens genauso kompliziert sein muss wie das Problem?

Ich zeige Dir, wie Du schnell einfache aber geniale Lösungen findest und sie auch durchsetzt.

Kurz vor Feierabend – Dein Chef kommt rein: „Großes Problem … ziemlich kompliziert … haben sich schon andere die Zähne dran ausgebissen …“.
Nach einer halben Stunde Tüfteln stehst Du stolz im Büro Deines Chefs.
Die Lösung lag auf der Hand, war ganz einfach und eigentlich offensichtlich.
Dein Chef blickt Dich ungläubig an. „Das soll die Lösung sein? Für dieses komplexe Problem? Sie haben da sicher ein paar Aspekte außer Acht gelassen. Das gehört nochmal gründlich überarbeitet!“

Gerade Kreative Chaoten haben meist auf Anhieb 10 Lösungen parat, die aber alle „nicht durchdacht, nicht praktikabel“ oder – schlicht und einfach – nicht umständlich genug sind. Häufig stoßen sie dabei auf logische Ordner, die harte Fakten sehen wollen. Doch warum darf’s nicht auch mal schnell und einfach sein?

Warum wir einfache Lösungen unterschätzen

😈Kompliziert gleich kompetent?

Je schwieriger ein Problem wirkt, desto mehr Hirnschmalz und Analyse erwarten wir. Wer da mit einer scheinbar simplen Idee um die Ecke kommt, wird oft belächelt. Denn: „Das kann ja nicht alles gewesen sein!“

Doch warum eigentlich nicht?

😈Ego-Fallen und Selbstschutz

Einfache Lösungen machen sichtbar, dass man sich beim Problem vielleicht unnötig verrannt hat. Das kratzt am Ego. Wer möchte schon gerne zugeben, dass das Offensichtliche übersehen wurde?

😈Zeit = Wert?

Wir haben gelernt: Wenn etwas viel Zeit kostet, ist es auch viel wert. Schnelle Ergebnisse werden misstrauisch beäugt – als wären sie weniger durchdacht oder professionell. Dieses Denken führt dazu, dass wir Probleme unnötig aufblähen, statt sie smart zu lösen.

3 Strategien, um Denkfallen zu umgehen

1. Erlaube Dir: Es darf einfach sein

Bevor Du loslegst, sag Dir bewusst: „Es darf auch einfach gehen.“ Damit gibst Du Deinem Gehirn die Erlaubnis, kreative und direkte Lösungen zuzulassen. Wer automatisch in Komplexität denkt, findet auch nur komplizierte Wege.

2. Werde zum Kind

Frag Dich: Wie hätte ich das mit 10 Jahren gelöst?

Kinder denken pragmatisch und intuitiv. Diese kindliche Sichtweise hilft Dir, aus gewohnten Denkmustern auszubrechen und einfache, kreative Lösungen zu entdecken. Außerdem: Kindliche Fragen sind oft brutal ehrlich – und verdammt effizient.

3. Setz Dir ein Mini-Zeitlimit

Gib Dir selbst nur 15 Minuten. Was kommt raus, wenn Du weißt: Mehr Zeit hast Du nicht? Du wirst Dich wundern, wie klar und lösungsorientiert Dein Denken wird. Und selbst wenn die Idee nicht perfekt ist – sie ist ein Startpunkt. Oft näher an der Lösung, als das stundenlange Grübeln.

Was tun bei skeptischen Reaktionen?

Du hast eine einfache, funktionierende Lösung – und wirst damit konfrontiert mit: „Das kann doch nicht alles sein?!“

Hier ein paar Tricks:

👉Lass es reifen

Behalte die Idee erstmal für Dich. Warte einen Tag, mach den Raum auf, tu so, als wärst Du noch im Denkprozess. Danach präsentierst Du Deine Lösung als durchdachte Variante – mit dem Bonus der Reifezeit.

👉Verpacke Deine Idee

Sag Sätze wie: „Das klingt jetzt einfach, aber da steckt richtig viel Gedankenkraft dahinter.“ Oder: „Ich habe viele Szenarien durchgespielt und das hier war das effektivste.“

👉Gib dem anderen das Gefühl, es war seine Idee

Klingt manipulativ? Ist es auch – aber in Maßen legitim. Führe Deinen Chef oder Kollegen gedanklich zur Lösung, stell Fragen, gib Impulse. So landet ihr gemeinsam bei Deiner Idee, und plötzlich ist sie gar nicht mehr so leichtgewichtig.

Zeitfresser erkennen und vermeiden

Viele deiner täglichen Herausforderungen werden unnötig komplex, weil du dir selbst im Weg stehst – oder anderen beweisen willst, wie gründlich du arbeitest.

Typische Zeitfresser:

  • Perfektionismus vor der ersten Skizze

  • Überanalyse statt Prototyp

  • Absicherungsdenken: „Was, wenn das nicht reicht?“

  • Erwartungen anderer erfüllen wollen, statt das Richtige zu tun

Der Schlüssel liegt im Perspektivwechsel: Was ist die kleinstmögliche Lösung, die jetzt funktioniert?

Fazit: Gut muss nicht kompliziert sein

Wir leben in einer Welt, in der Schnelligkeit zählt – und gleichzeitig misstrauen wir allem, was zu schnell geht. Dabei sind einfache, kreative Lösungen oft nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger.

Gute Ergebnisse brauchen nicht zwangsläufig Zeit. Sie brauchen Klarheit. Und Mut zur Einfachheit.

Wenn Du das nächste Mal ein komplexes Problem hast – erinnere Dich daran:

„Es darf einfach sein.“

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(Frisch aufbereitet im Juli 2025)