Powernap – die schönste Erfindung seit ich denken kann!
Warum aber nur machen wir dieses Kurzschläfchen tagsüber nur so selten?
Kennen wir doch alle: kurz nach der Mittagspause – Suppenkoma! Der Bauch ist voll und das Hirn leer. Ein Mittagschläfchen wäre jetzt ideal 🙂 Aber nein – wir quälen uns zur Konzentration, pushen uns mit Koffein, ignorieren den Schrei unserer Chronobiologie. Dabei wäre ein kurzes Nickerchen sehr viel leistungsfördernder.
Also los! Gönnen wir uns die Erholung.
Denn wissenschaftlich betrachtet ist ein Powernap die effektivste Pause, die wir uns gönnen können.
Powernap: Warum Schlafmediziner ihn fordern
„Die positive Wirkung des Powernaps ist klarnachgewiesen. Wer nachmittags ein paar Minuten schläft, ist danach bis zu drei Stunden leistungsfähiger und kann so das Mittagstief besser überbrücken,“ sagte Dr. Utz Niklas Walter, Leiter des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) in Konstanz in einem Interview. „Es wäre wunderbar für Mitarbeiter, wenn nicht nur sie selbst, sondern auch der Büroschlaf Karriere machen würde“, meint auch Schlafmediziner Dr. Hans Günter Weeß, der sich als Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums am Pfalzklinikum in Klingenmünster sowie als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) seit 20 Jahren mit Schlaf beschäftigt.
Untersuchungen haben gezeigt, dass nach einem Powernap
- unsere Stimmung ausgeglichener ist
- wir uns besser konzentrieren können
- wir stress-resistenter sind (und damit nervige Menschen, Kollegen oder Vorgesetzte besser aushalten)
- unsere Leistungsfähigkeit steigt
- unsere Produktivität zunimmt
- die Gefahr, Fehler zu machen, sinkt
- die Reaktionsfähigkeit steigt (Beispiel: Untersuchungen der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten, dass die Reaktionszeit von Piloten nach einem kurzen Schlaf um 16 Prozent kürzer war)
- das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sinkt
- die Lebenserwartung steigt
Powernap salonfähig machen
Bei einem Kunden von mir in der Nähe von Düsseldorf ist der Powernap salonfähig geworden. Ja, sogar noch mehr: neben dem Betriebsratsbüro im Erdgeschoss stehen in einem extra Raum „Jim und John“ – zwei Meditations– und Massagesessel mit Licht-Impulsen. Nach Voranmeldung können die Mitarbeiter des Standortes eine Pause dort verbringen. Rate mal, wo ich mich immer nach einem kleinen Imbiss einfinde? 🙂
Doch noch sind Firmen wie diese in unseren Breiten Mangelware. Während in Japan Berufstätige ganz selbstverständlich nach dem Essen den Kopf auf den Tisch legen und dösen („Inemuri (jap. 居眠り= „anwesend sein und schlafen“) oder bei Google in Kalifornien ganze Entspannungs-Landschaften zur Verfügung stehen, bieten deutsche Unternehmen höchstens mal Kellerräume oder Abstellkammer an, die – mit einer Liege ausgestattet – eher an das Erste-Hilfe-Zimmer erinnern, als an einen Kraftplatz.
Brechen wir also eine Lanze für den Powernap – auch am Arbeitsplatz!
Du hast keine Lust auf einen Powernap?
Willst aber trotzdem eine Frischedusche in der Mittagspause nehmen?
Wie wäre es dann mit Tanzen?
Ja, Du hast richtig gelesen. Diese Idee, in der Mittagspause zu tanzen, heißt Lunch Beat. Beim Lunch Beat, einem Trend aus Stockholm, wird die Mittagspause durchgefeiert, um danach wieder frisch und munter weiterarbeiten zu können. Ohne Alkohol, versteht sich!
Lunch Beat statt Powernap!
Angefangen hat der Lunch Beat in einer Garage in Stockholm und eroberte von dort aus die europäischen Metropolen. Das Prinzip ist einfach: die After-Work-Party wird in die Mittagspause vorverlegt. Eine Stunde lang legt ein DJ in einem Club auf, danach geht’s wieder zurück an den Schreibtisch. Für einen kleinen Eintritt gibt es Wasser und Snacks – mit vollem Bauch tanzt es sich schließlich nicht gut! Die Gründerin Molly Ränge hat für den Lunch Beat nur zwei Regeln aufgestellt: kein Wort über den Job, dafür aber fleißig das Tanzbein schwingen.
Eine geniale Idee, die sich nach viel Spaß anhört! Außerdem: wenn Du nachmittags noch ein paar frische Ideen brauchst, ist das sicher die beste Methode, um die grauen Zellen in Schwung zu bringen. Ein weiterer Pluspunkt: Frustmomente vom Vormittag kannst Du einfach wegtanzen und mit guter Laune in den Nachmittag starten.
Lunch Beats gibt es mittlerweile in den meisten größeren deutschen Städten. Prinzipiell kann aber jeder einen Lunch Beat starten, solange es eine Non-Profit-Veranstaltung ist.
Worauf wartest Du also? Ab in die Garage, den Büroflur, den Innenhof! Die nächste Mittagspause wird durchgefeiert! Yeah 🙂
Was ist denn nun der Kopf-Schlafsack?
Hallo Elisabeth, danke für die Nachfrage – ich habe die Passage im Text jetzt hoffentlich eindeutiger umformuliert :-). Du siehst den Kopf-Schlafsack oben im Bild: eine Art Haube, die man sich über den Kopf zieht und damit abgeschottet ist….