Erholt und fit nach dem Urlaub bleiben?
Fehlanzeige!
Bei den meisten Berufstätigen ist eine Woche nach dem Urlaub der Stresspegel wieder genau so hoch wie vorher – und die Erholung der Auszeit beim Teufel.
Verlängere Deinen Post-Holiday-Erhol-Effekt mit folgenden Tipps.
SO RETTEST DU DEINE ERHOLUNG IN DEN ALLTAG HINEIN
Tipp #1: Nimm Dir für die ersten Abende in der Woche etwas Schönes vor
Verabrede Dich mit Freunden, gehe raus in den Biergarten, genieße so viel Sonne und frische Luft wie möglich. Trage Dir diese Zeiten für Deine Erholung ebenfalls in den Kalender als „Termin mit mir selbst“ ein. Das hilft beim pünktlichen Nachhause-Gehen.
Suche Dir gute Bücher, einen schönen Roman oder einen inspirierenden Ratgeber und ziehe Dich an einen ungestörten Ort zurück. Entdecke die Parkbänke oder Waldränder als neues „Urlaubs-Fleckchen“ für den Kurzurlaub nach Feierabend.
Erstelle Dir eine Playlist mit Deinen persönlichen Sommersongs und höre sie so oft wie möglich.
Tipp #2: Esse weiter „urlaubisch“
Koche und esse in den ersten Tagen die gleichen Gerichte wie im Urlaub und rette so das Urlaubsfeeling über die Geschmacksknospen. Gehe gezielt in internationale Restaurants und Cafés und bestelle in der jeweiligen Landessprache.
Tipp #3: Weniger ist mehr!
Die Vorstellung, dass wir nach dem Urlaub top-erholt ein höheres Tempo an den Tag legen ist falsch. Arbeitsmediziner haben festgestellt, dass wir uns langsam wieder eingrooven müssen – je länger unsere Abwesenheit war, desto länger brauchen wir, bis wir wieder unser Tempo haben. Nimm Dir deshalb in den ersten Tagen weniger vor, als Du gewöhnlich an einem Tag schaffen würdest. Schraube die Ansprüche an Dich selbst runter! Ja, diese Woche dauert alles ein bißchen länger – aber dafür wirst Du danach um ein Vielfaches länger erholt und motiviert arbeiten, als wenn Duc Dich gleich wieder in der ersten Woche verschleißt.
Je länger unsere Abwesenheit war und je mehr wir erlebt haben im Urlaub, desto länger brauchen wir, bis wir wieder unser Tempo und unsere gewohnte Leistungsfähigkeit haben. Zwei Drittel der Berufstätigen haben Studien zufolge Anlaufschwierigkeiten. Willkommen im Club! Aber nur halb so schlimm, denn dieser Zustand – auch Post-Holiday-Syndrom genannt – dauert in der Regel nur bis zu drei Tagen.
Tipp #4: Kurswechsel auf der Erhol-Welle
Ist Deine Auszeit vielleicht ein guter Auslöser, um in Deinem Leben einen neuen Kurs einzuschlagen? Willst Du jetzt – gut erholt – lange überfällige Veränderungen anstoßen? Einen neuen Job suchen? Umziehen? Was Neues nebenher machen? Suche Dir mit Deiner neuen Kraft Dein persönliches „Geht-ja-doch“-Projekt und starte durch. Hole Dir Inspirationen und Unterstützung, beispielsweise im Buch „Geht ja doch!“ oder im gleichnamigen 12-Wochen-Online-Kurs Geht ja doch!
Tipp # 5: Urlaubs-Rituale beibehalten
Was hat Dir im Urlaub gut getan? Was hat Dir echte Erholung geschenkt? Joggen? Schwimmen? Lesen? Versuche solche Rituale in den Alltag zu retten. Prima klappt das, wenn Du das mit der ganzen Familie machst – da motiviert Ihr Euch gegenseitig.
Tipp #6: Zeitlos bleiben
Das Schönste im Urlaub finden die meisten, ist, dass wir keinen engen Zeitplan einhalten müssen. Versuche das ab sofort auch zuhause: wo kannst Du mit einer entspannten mediteranen Haltung durch die Tage gehen? Musst Du wirklich diese U-Bahn erwischen und rennen? Oder tut es die nächste auch? Probiere es aus – und teile Deine Erfahrungen mit uns.
Tipp #7: Lächelnd den Berg erklimmen
Wenn wir viel zu tun haben, und nach dem Urlaub den Berg an unerledigter Arbeit sogar sprichwörtlich sehen, dann geht bei vielen die Laune in den Keller. Das Blöde dabei: je schlechter unsere Laune wird, desto langsamer und uneffektiver werden wir. Nutze deshalb die So-tun-als-ob-Strategie. Tue einfach so, als ob Du Dich regelrecht auf die „Bergtour“ freust, lächele, gehe aufrecht, Schultern nach hinten, energischer Schritt. Dein Körper sendet nun dem Gehirn die Botschaft „das packe ich leicht“ – und Du wirst tatsächlich viel mehr Energie haben – und behalten.
Tipp #8: Kraft schöpfen
Auch wenn es mit Blick auf das Aufgaben-Pensum schwer fällt: mache in der ersten Arbeitswoche mehr Pausen. Das können eine genussvolle Mittagspause (ohne Arbeitsgespräche) sein, ein entspannter Plausch in der Kaffeeküche oder ein 20-sekündiger Blick vom PC-Bildschirm durchs Fenster in die Ferne. Pausen sind der Schlüssel zu langanhaltender Leistungsfähigkeit und Gelassenheit.
Rette Deine Erholung und hole Dir auch Kraft, indem Du kleine Mitbringsel aus dem Urlaub (Muschel, Souvenir) auf den Schreibtisch stellst und immer mal wieder kleine Gedankenpausen machst.
Baue mit den folgenden Post-Holiday-Tipps fürs nächste Jahr vor, damit es von Anfang an entspannter zugeht und Du so Deine Erholung in den Alltag rettest
Bonustipp #1: Nicht auf den letzten Drücker!
Versuche, nicht auf den letzten Drücker aus dem Flieger oder dem Auto zu springen und ins Büro zu hetzen. Auch wenn wir gerne die „wertvollste Zeit des Jahres“ so lange wie möglich ausdehnen wollen, Reisen und Ortswechsel sind ein biologischer Stressfaktor für unseren Körper. Gesünder sind deshalb ein bis zwei Tage entspannt zu Hause zu verbringen, auch geistig wieder anzukommen und sich zu akklimatisieren. Reise lieber antizyklisch nach Hause und mache noch Urlaub auf Balkonien. Plane einen bis drei zusätzliche Tage Urlaub zuhause ein, um in Ruhe sich zu akklimatisieren, den Jet-Leg auszuschlafen und daheim etwas Schönes zu unternehmen. Nimm Dir bewusst an diesem Tag zuhause nichts oder wenig vor. Erlaubt ist es, die Koffer auszupacken, die Waschmaschine zu füllen, die Post grob durchzuschauen. Mehr nicht. Gönne Deinem Körper und Geist diese Ankunftszeit.
Bonustipp #2: Erst anfangen, wenn Du anfängst!
Vermeide am letzten Urlaubstag bereits Deine Mails zu checken oder erste Telefonate zu führen. Du bist noch im Urlaub! „Sich nur schnell einen Überblick verschaffen“ wirft Dich schneller in den Alltag zurück als es Dir lieb ist. Checken wir bereits vor Arbeitsbeginn unsere E-Mails oder Mailboxen, baut sich unnötiger Druck auf und die Gedankenspirale setzt sich in Gang.
Du glaubst, berufliche Rückfragen in Deiner Freizeit stressen Dich nicht? Forscher der Uni Freiburg haben festgestellt, dass selbst kurze Fragen an einem Sonntagnachmittag die Zufriedenheit mit dem Wochenende spürbar senken. Bei mir persönlich kommt noch erschwerend hinzu, dass ich nach negativen Mails oder Messages mit einem To-do für mich gedanklich nicht mehr abschalten kann. Die Erholung ist gelaufen! (Quelle: LMAA – 66 Mini-Plädoyers für mehr Mut, Leichtigkeit und Gelassenheit, S. 36).
Bonustipp #3: Verlänger Deine offizielle Abwesenheit
Stelle Deinen Abwesenheits-Assistenten so ein, dass er erst für Deinen 2. Tag am Arbeitsplatz Deine Rückkehr verspricht. „‚Ab dem 13. September können Sie gerne wieder meine persönliche Antwort erhalten……“ Somit schaffst Du Dir einen Puffer am ersten Arbeitstag, wo Du in Ruhe alle Mails scannen kannst und Antworten vorbereiten kannst. Das nimmt Druck von Deine Schultern, subito antworten zu müssen. Profis verschicken ihre Antworten dann auch tatsächlich erst am Folgetag.
SO RETTEST DU DEINE ERHOLUNG IN DEN ALLTAG HINEIN
Bonustipp #4: Verlängere Deine offizielle Abwesenheit – Teil 2
Blocke für den 1. Tag nach dem Urlaub eine komplette Zeitinsel für wichtige Aktivitäten – das verhindert, dass Kollegen während Deiner Abwesenheit Dir hier ungefragt Termine eintragen – und Du den ersten Tag nur von einem Meeting ins andere hetzen oder angesichts der Türme neuer Aufgaben verzweifeln musst.
Ja – Du hast Recht! Das funktioniert nur, wenn es gemeinsam im Team eingeführt ist, und von ALLEN mitgetragen wird. Stärkt Euch den Rücken mit Beispielen von anderen Unternehmen, die das mittlerweile eingeführt haben. Weil allen klar war, dass alles andere unsinning und unproduktiv ist. Blocke dazu den ganzen Tag im Kalender mit einer Zeitinsel und gib ihr einen netten Namen. „WrapUp“, „Eingrooven“ oder ähnliches.
Bonus-Tipp #5: Lass Dich nicht hetzen.
Versuche Dich nicht von der Dringlichkeit der offenen Aufgaben antriggern zu lassen. Auch nicht vom Nachhaken der Kollegen. Und auch nicht von den eigenen Ansprüchen. Sortiere offene Aufgaben nach wirklich (!) wichtig und super-dringend. Stelle Dir vor, Du wärst eine Woche länger im Urlaub geblieben. Wäre das schlimm gewesen? In den meisten Fällen nicht 🙂
Weitere Tipps zum Thema Erholung und Urlaub findest Du in diesen Artikeln:
Und jetzt Du: Wie rettest Du Deine Erholung in den Alltag hinein? Wir freuen uns auf Deine Ideen!
Frisch aufbereitet für Dich im Juni 24.
Hallo,
zunächst vielen Dank für den spannenden Artikel. Besonders gut gefallen hat mir die Idee in Restaurants in Sprachen „der Küche“ zu bestellen und auch zu Hause weiter Gerichte wie im Urlaub zu essen. Manchmal bin ich jedoch dann von dem Käse, der in den Alpen der beste der Welt zu sein schien, enttäuscht. Und er ist zu Hause nicht mehr ganz so toll. Wahrscheinlich macht eben doch manchmal das Urlaubsfeeling den Geschmack und nicht umgekehrt.
Auch der Tipp Tipp „Zeitlos bleiben“ gefiel mir gut. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen mich weniger abhängig zu machen von der Uhr.
Hallo Benjamin, vielen Dank für Deine netten Worten – hat es geklappt, auch noch Tage später?