Heute ist Weltschlaftag. Und anders als viele Spaßfeiertage (wie der „Tag des Guggelhupfs“) ist der Weltschlaftag (World Sleep Day) Ernst gemeint. Denn längst wissen wir, dass ausreichend und erholsamer Schlaf so wichtig für unser Nervenkostüm, unsere gute Laune und unsere Produktivität ist. Und deshalb rief der Weltverband für Schlafmedizin (WASM) im Jahr 2008 den Weltschlaftag ins Leben.
In diesem Beitrag erfährst Du warum Schlaf so wichtig ist, und bekommst die besten Tipps, mit denen Du besser schlafen kannst.
Besser Schlafen – das wünschen sich viele Menschen. Doch 80% der Erwerbstätigen haben laut einer DAK-Studie gelegentlich Schlafprobleme. Seit 2010 sind Schlafprobleme bei Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren um 65 Prozent angestiegen. Eine weltweit angelegte Schlaf-Studie von Philips zeigte, dass Erwachsene an Arbeitstagen täglich etwa 1,2 Stunden zu wenig schlafen. Kein Wunder, dass wir dann tagsüber einfach nicht fit, konzentriert und leistungsfähig sind.
Besser schlafen – mehr schaffen – besser gelaunt sein
Besser Schlafen – das wünschen sich auch viele meiner Seminar-Teilnehmer und Coachingklienten, und deshalb ist die permanente Müdigkeit vieler Menschen schon lange ein Grund, mich mit diesem Thema im Rahmen meiner Zeitmanagement-Strategien zu beschäftigen. Denn bei dem Thema „mehr Zeit, Produktivität und Leistung“ gehe ich gerne auch mal von einer ganz anderen Warte aus an. Mein Motto: „Wenn Du mehr schaffen willst, was Du schaffen musst, dann tue weniger. Mache Pausen. Und sorge dafür, dass Du ausreichend und vor allem gut schläfst.“
Nach diesem Motto hat auch die World Sleep Day Committee der World Sleep Society den jährlichen Weltschlaftag ins Leben gerufen. Jeden dritten Freitag im März organisiert die World Sleep Society zahlreiche Aktionen, um weltweit auf das wichtige Thema Schlaf hinzuweisen. Das Datum hat einen guten Grund: der Weltschlaftag liegt immer kurz vor dem Tag, an dem Tag und Nacht gleich lang sind (Äquinoktium).
Der Weltschlaftag macht deutlich, wie wichtig Regeneration ist
Der Weltschlaftag bedeutet wachsam zu sein. Er soll unser Bewusstsein schärfen, unsere Schlafgesundheit zu fördern. Er will uns über Schlafprobleme aufzuklären, uns für Möglichkeiten der Prävention und Behandlung sensibilisieren und genauer erklären, was nachts in unserem Körper für wichtige Regenerationsprozesse ablaufen.
Mittlerweile machen den Weltschlaftag vielen Länder rund um den Globus mit (2023: 70). Das Motto: Sleep Is Essential for Health (Schlaf ist essentiel für die Gesundheit). Ja, Essen, Trinken, Schlafen – das sind unsere Grundbedürfnisse. Vor allem Schlaf ist deshalb so wichtig, weil sich damit alle unsere Systeme erholen, ja sogar repariert werden können. Und wir damit leistungsfähig und gesund bleiben.
Tanke nachts gut auf. Meine neuen – wissenschaftlich abgesicherten – Tipps helfen Dir dabei!
Vorab: wieviel Schlaf brauchen wir überhaupt?
Für Erwachsene wird eine tägliche Schlafdauer von 7 bis 9 Stunden empfohlen, um sich am nächsten Tag ausgeruht zu fühlen. Allerdings variiert der Schlafbedarf von Mensch zu Mensch und ist beispielsweise auch vom Alter abhängig.
Im Schnitt brauchen
- Teenager 8 bis 10 Stunden pro Tag
- 18–64 Jahre: 7–9 Stunden pro Tag
- Über 65 : 7–8 Stunden pro Tag
Rein statistisch gesehen haben Menschen die höchste Lebenserwartung, wenn sie täglich 7,5 Stunden schlafen. Daran kann man sich orientieren, sollte sich aber bewusst machen, dass Pauschalaussagen hier nicht greifen. Es gibt Leute, die mehr Schlaf brauchen und es gibt solche, die mit weniger Schlaf genauso gut zurechtkommen.
Wichtig: Schlaf ist kein gleichförmiger Zustand. Er verläuft in vier unterschiedlichen Phasen, die alle wichtig sind. Für die meisten Menschen bedeutet guter Schlaf, jede Nacht 7 bis 9 Stunden ununterbrochen (mit nur geringen Wachzeiten) zu schlafen und die Schlaf- und Wachzeiten – auch an den Wochenenden – konstant zu halten. Du weißt, dass du gut schläfst, wenn Du tagsüber nicht müde und in der Lage bist, dein Bestes zu geben.
Erwachsene, die 7 bis 9 Stunden schlafen, durchlaufen vier oder fünf vollständige Schlafzyklen pro Nacht. Jeder davon dauert 90 bis 120 Minuten und besteht aus zwei Schlafformen: Dem REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) und dem NREM-Schlaf (Non-Rapid Eye Movement).
NREM-Schlaf macht laut der National Sleep Foundation etwa 75 % der gesamten Schlafzeit aus und ist für die Erholung entscheidend. Die Muskeln entspannen sich, der Blutdruck sinkt, die Atmung verlangsamt sich, Wachstum und Reparatur des Gewebes beginnen.
Also – was können wir tun, um gut und erholsam die Nächte zu verbringen? Was sagen uns aktuelle Erkenntnisse der Schlafmediziner?
Besser Schlafen – schlechter Schlafen?
Längst wissen wir, wer über einen längeren Zeitraum nicht gut schläft, der muss mit heftigen Folgen rechnen:
- Unter zu wenig Schlaf leidet unser Immunsystem.
- Wir werden anfälliger für Erkältungen, Infekte und chronische Erkrankungen.
- Unser Cortisol-Spiegel steigt -> wir fühlen uns gestresster.
- Unsere Konzentration leidet, wir können uns nicht mehr fokussieren.
- Wir treffen schlechtere oder gar keine Entscheidungen
- Ein übermüdetes Gehirn kann nicht mehr zwischen dem Kurz- und Langzeitgedächtnis wechseln, was die Kapazität des Gehirns eingeschränkt.
- Es fällt schwer, Neues zu lernen oder Erfahrungen zu verarbeiten.
- Unser Arbeitstempo tagsüber sinkt, wenn wir müde sind – da helfen auch literweise Kaffee und Tee nichts mehr.
- Wer wenig schläft, ist zudem schlechter gelaunt.
Folgende „Besser-Schlafen“-Tipps aus 5 Rubriken helfen:
#Besser Schlafen – Rubrik 1: Schlafplatz
#Besser schlafen – Rubrik 2: Tagesgestaltung
Wusstest Du, dass bereits Dein Tagesablauf eine Auswirkung darauf hat, wie gut Du nachts schläfst? Mit folgenden Tages-Tipps kannst Du eine erholsame Nachtruhe fördern:
#Besser schlafen – Rubrik 3: Gegen Abend
#Besser schlafen – Rubrik 4: Kurz vor dem Bett gehen
Zeitumstellung? Vollmond? Gedanken-Karussell? Viele Menschen klagen, dass sie mitten in der Nacht aufwachen und nicht mehr einschlafen können. Und um die Mittagszeit – da gibt es nur einen Wunsch: Schlafen. Glauben wir den Medizinern, dann könnte uns die Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit und umgekehrt bis zu vier Wochen beschäftigen. Dann erst hat sich der Körper an die künstliche Verschiebung gewöhnt. Mehr als jeder Fünfte klagt über körperliche oder psychische Probleme mit der Zeitumstellung, so eine Forsa-Umfrage. Frauen reagieren sensibler auf die Zeitumstellung als Männer.
Warum reagieren wir so empfindlich auf die Zeitumstellung?
Unsere biologische Uhr wird von sogenannten „Uhren-Genen“ bestimmt. Sie lassen uns ganz genau spüren, wann wir Schlaf brauchen und wann es Zeit wird aufzuwachen. Doch Reize aus der Umwelt beeinflussen dieses innere Uhrenwerk. Und weil wir aufgrund der Zeitumstellung einen anderen Tagesablauf haben, geraten wir durcheinander. Jetzt muss sich der Organismus neu justieren – aber jede Veränderung in unserem Biorhythmus ist häufig mit Stress verbunden. Ein Teufelskreis, denn der Stress lässt uns noch schlechter schlafen.
In diesem Fall sind unsere Besser-Schlafen-Tipps für Dich noch wichtiger!
#Besser schlafen – Rubrik 5: Im Bett
#Besser schlafen – zum guten Schluss
Lasse Luft aus dem Thema „Schlafen“ :-). Schon unsere Vorfahren wurden auch nachts immer wieder wach, gingen zum Nachbarn und haben geratscht, sind dann wieder in die Höhle. Nicht durchschlafen ist ein Stück weit normal. Je mehr wir es bekämpfen, desto schlimmer wird es.
Also verkrampfe Dich nicht – umso besser wirst Du schlafen.
Trotzdem müde? Dann solltest Du um die Mittagszeit unbedingt ein kleines Nickerchen, einen Powernap einlegen? Vielleicht mit dem coolen Büro-Schlafsack?
Stress abbauen, um besser zu schlafen!
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(Dierser Artikel wurde frisch aufbereitet im März 2024)
Ein paar sehr gute Tipps. Die Idee mit der Handvoll Walnüssen ist in der Tat interessant. Vielleicht hilft es ja auch vor dem Schlafengehen diese zu essen, um die Kiefermuskulatur zu entspannen, was gegen das Zähneknirschen helfen könnte. Denn langfristig gesehen, wer hat schon Lust auf kaputte Zähne oder gar eine Zahnprothese.
Liebe Cordula,
danke für all die guten Tipps… auch wenn ich alle schon gehört habe, tut ein update gut. Was bei mir allerdings gar nicht funktioniert, ist die 4-6-8-Methode, Ich würde da gern mal viele Erfahrungsberichte aus der Community lesen… Wenn ich schnell zähle, hab ich eine Chance, die Übung paarmal durch zu kriegen. Aber praktisch immer stellt sich ein Gefühl „ich brauch mehr Luft“, also Richtung Atemnot, Panik ein und ich bin hellwach… Ernsthaft, machen das wirklich alle und zählen auch noch LANGSAM??????
Hallo Uschi, danke für Dein Feedback – besonders zur 4-6-8-Methode. Ziel der Übung ist es, die Atmung zu beruhigen, und wenn Du das Gefühl hast, die Zahlen sind zu groß, dann zähle einfach nur bis zwei oder drei – es muss sich in jedem Fall GUT anfühlen. Die Zahlen und das Zählen dient dazu, die Gedanken zu steuern, mit dem Fokus auf die Atmung. Es geht also wirklich NICHT um die Zahl selbst, sondern darum bewusst einzuatmen – kurz in der Atemfülle zu bleiben – gaaanz langsam (im eigenen Wohlfühl-Tempo) auszuatmen, in der Atemleere zu bleiben. Es gibt Abende, da… Weiterlesen »
Liebe Cordula, ich liebe es, dass du auf die Beiträge antwortest, wie kriegst du das nur hin, super! Ja, so mache ich es. Das verweilen in der Atemleere fällt mir leichter als in der Atemfülle. Finde ich gut, dass du mich am mutig ist, meinen eigenen Rhythmus zu finden und ihm zu vertrauen. Das beruhigen des Atems zum einschlafen möchte ich sehr gerne praktizieren. Danke und liebe Grüße!
sehr, sehr gerne – viel Spaß beim Üben 🙂
Danke für dieses wichtige Thema. Was mir hilft einzuschlafen ist einmal ein gutes Buch zu lesen und zweitens über die Dinge nachzudenken, für die ich dankbar bin und die mir tagsüber Freude bereitet haben. Das können kleine Dinge sein, wie die blühende Narzissen am Straßenrand.
Hallo Tamara, das sind wunderbare Gedanken – Danke Dir fürs Teilen mit uns 🙂
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Schlafprobleme sind eine ernstzunehmende Angelgenheit. Bei so etwas sollte man handeln und dagegen angehen.
Mit besten Grüßen
Wolfgang
Gerne 🙂 Ja, wenn man nicht schlafen kann, dann machen die schönsten Tage keinen Spaß!
Vielen Dank für den interessanten Artikel. Viele Deutsche haben ernstzunehmende Schlafprobleme. Damit ist keinesfalls zu spaßen
Mit besten Grüßen,
Daniel
Das stimmt absolut – ein wichtiges Thema!
Danke für die hilfreichen Einschlaftipps, hier sind meine: Mir hilft beim Einschlafen seit neuestem der „Einschlafen-Podcast“ von Tobias Baier. Er hat eine ruhige einlullende Stimme, die Inhalte sind nicht wirklich wichtig und sie unterbrechen meine eigenen Gedanken. Außerdem achte ich darauf meine Haupttrinkmenge bis 18.00h geschafft zu haben, dann muss ich nachts nicht raus. Außerdem habe ich alle Uhren aus dem Schlafzimmer entfernt, um mich nachts nicht verrückt zu machen, ich könnte zu wenig Schlaf bekommen. Wenn ich zu einer bestimmten Zeit aufstehen muss, stell ich mir den Wecker ins Nebenzimmer und programmiere mich so, dass ich wenige Minuten vor… Weiterlesen »
Cooool – danke fürs Teilen :-).
Schlaflos war ich im Großteil meiner Jugend. Daraus habe ich fürs Leben gelernt: nicht schlafen gehen ohne wirklich einen deutlichen Impuls zum Einschlafen zu haben. Kleine Rituale helfen mir: Küche aufräumen, bettfertig machen, den nächsten Tag in Gedanken organisieren, ggf. Zettel schreiben. Im Bett lesen ich dann noch 5-10 min. – allerdings NIE in meinem Roman (zu viele durchgelesene Nächte!) sondern in einem eher philosophischen oder Sachbuch. Mein Gehirn bekommt damit noch ein wenig Nahrung, während die Augen ermüden. Licht aus, fertig. Ich glaube es hilft, nicht zu viel über die Schlafmenge nachzudenken- wenn man als mittelalter Mensch fünf Stunden… Weiterlesen »
Ja, weniger ist mehr 🙂
Der Tipp mit dem Mittagsschlaf gefällt mir sehr gut 🙂 ist nur leider im beruflichen Arbeitnehmer-Alltag schwer umzusetzen. Das Problem ist häufig auch, das man sich morgens einredet dass man sooo wenig geschlafen hat, letztendlich war man nur zwischendurch mal wach, oder ist 1 Stunde vor dem Wecker aufgewacht. Die Zeit kommt einem dann natürlich vor wie eine Ewigkeit. Was ich nicht unterschreiben würde ist die pauschale Aussage, dass man dann tagsüber nicht leistungsfähig ist. Weniger leistungsfähig ist ok. Es hängt viel davon ab wie man morgens nach einer Nacht mit wenig Schlaf reagiert, dabei gibt es zwei Möglichkeiten: 1.)… Weiterlesen »
Mittlerweile kenne ich immer mehr Berufstätige, die einen Powernap machen – lass und eine Lanze dafür brechen 🙂